Die Bewertungsmethoden für den Unternehmensverkauf in der Schweiz, insbesondere für KMUs, sind vielfältig. Eine populäre Methode, um den Unternehmenswert zu berechnen, ist die Ertragswertmethode. Diese Unternehmensbewertung Methode konzentriert sich auf die Vorhersage zukünftiger Gewinne ohne die materiellen Werte zu beachten. Zentral ist hierbei die Ermittlung eines passenden Kapitalisierungszinssatzes, der den erwarteten Ertrag in einen aktuellen Wert ummünzt.
Eine Ertragswertberechnung wird unter dem Gesichtspunkt einer Investition betrachtet, wobei der Wert dieser Investition gemäss dem zukünftig erwarteten Ertrag der Firma und der Rendite beurteilt wird. In die Bewertung fliessen Punkte wie der Kundenstamm, die Marktsituation, die Marktposition der Firma sowie die Reputation ein. Zusätzliche Faktoren wie die Lieferantenbeziehungen, die Strategie der Firma, organisatorische Punkte oder das Management werden ebenfalls inkludiert.
Bei dieser Betrachtung geht es dem Käufer darum, zu erfahren, ob die zukünftigen zu erwartenden Einkünfte seine Investition ausreichend entschädigen. Als relevant wird also die Ertragskraft des Unternehmens betrachtet. Im Normalfall werden dazu die historischen Gewinne der vergangenen Jahre herbeigezogen. Vorgängig zu einer Berechnung sind jedoch hohe Abschreibungen, ausserordentliche Erträge resp. Aufwendungen sowie Gehaltszahlungen an die Inhaber, welche dem Markt nicht entsprechen zu bereinigen.
Die Substanz der Firma wird in der Ertragswertmethode nicht berücksichtigt, da diese nur als Mittel zur Erwirtschaftung eines Gewinnes betrachtet wird. Es ist jedoch wichtig, dass nicht-betriebsnotwendige Substanz getrennt bewertet wird und zum Ertragswert addiert wird.
Für die Berechnung des Kapitalisierungszinssatzes wird die Rendite einer sicheren Anlage, wie beispielsweise ein Bundesobligation verwendet und ein Risikozuschlag für verschiedene Risiken, welche eine Firmenbeteiligung mit sich bringen, addiert. Üblicherweise wird auch das Individualrisiko des Unternehmers berücksichtigt.
Im Grundsatz steigt das Risiko des Unternehmers, mit steigendem Kapitalisierungszinssatz, da ein hoher Kapitalisierungssatz zu einem tiefen Unternehmenswert führt. Ein Kapitalisierungssatz zwischen 10 und 15% ist bei Schweizer KMU angebracht.
Von welchen Faktoren hängt denn nun der Risikozuschlag konkret ab?