Bei einer Firmenbewertung anhand von Multiple werden Kennzahlen ins Verhältnis zum Unternehmenswert gesetzt. Beim Unternehmenswert muss man zwischen dem Gesamtunternehmenswert (Enterprise Value) und dem Wert des Eigenkapitals (Equity Value oder auch Market Capitalisation genannt), unterscheiden.
Es ist zu berücksichtigen, dass in der Firmenbewertung mit Multiples immer verschiedene Kennzahlen ins Verhältnis zueinander gestellt werden. Ergänzend können andere Bewertungsmethoden so beispielsweise auch die Discounted Cashflow-Methode angewendet werden.
In der marktorientierten Unternehmensbewertung wird in zwei Arten von Multiples resp. Multiplikatoren unterschieden. Diese unterscheiden sich anhand der Herkunft und damit aufgrund des zugrunde gelegten Datenmaterials.
Bei M&A-Multiples ist zu berücksichtigen, dass die Verkaufspreise aus M&A-Transaktionen von Klein- und Mittelbetrieben nicht öffentlich publiziert und damit nur für einen begrenzten Kreis an Fachleuten zugänglich sind. Damit sind Umfang sowie Vergleichbarkeit an verfügbarem Datenmaterial limitiert und genau zu analysieren, um falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden.
Darüber hinaus werden bei Firmenverkäufen unterschiedliche Rahmenbedingungen für einen Deal gewählt, sodass die Transaktionsstruktur, einzelne oder komplexere Garantien, die Unterstützung in einer ersten Phase nach der Übernahme sowie weitere Punkte einen Einfluss auf den Kaufpreis haben können. Damit sind die Preise nicht mehr ohne eine vorgängige Bereinigung vergleichbar, was für Aussenstehende jedoch nur schwer erkennbar ist.
Bei Börsen-Multiples stellt sich die Frage nach der Aussagekraft eines Aktienkurses, welcher nicht nur durch fundamentale Faktoren, sondern auch durch emotionale Kriterien der Investoren beeinflusst werden. Insbesondere ist jedoch darauf zu achten, dass Unternehmen, welche an der Börse nur sporadisch gehandelt werden, oft keinen Aussagekräftigen Aktienkurs haben. Abschliessend muss also nicht nur auf die Anzahl der Unternehmen in der Vergleichsgruppe, einer sogenannten Peer Group geachtet werden, sondern auch auf die Vergleichbarkeit resp. Aussagekraft.